Ein Monat bei den Escolares – Eine Bilanz

Als ich heute morgen mit meiner Gastmama Johanny beim Frühstück saß, sagte sie (natürlich auf spanisch ;)):
„Du bist jetzt schon über zwei Monate hier!“

Kurz nachgedacht, ja, sie hatte Recht. Fast zweieinhalb Monate lebe ich jetzt in San José.
So schnell rennt die Zeit davon…
Als ich nach Costa Rica geflogen bin hatte ich viele Ideen in meinem Kopf die ich im Laufe des Jahres umsetzen wollte. Jetzt, nach den ersten beiden Monaten, was habe ich geschafft? Zeit für eine erste Bilanz!

Im ersten Monat haben Jeremias und ich im täglichen Wechsel mit den Escolares (Schulkinder) und Preescolares (Vorschulkinder) gearbeitet. Das war gut um einen ersten Einblick in beide Gruppen zu bekommen und die Kinder ein wenig kennen zu lernen.
Im Oktober änderte sich das, ganz zu meiner Freude, dann aber:
Ich arbeitete den gesamten Oktober mit den Escolares und Jeremias mit den Preescolares. Im November wurden die Gruppen dann getauscht.

Ein Monat mit den Escolares! Das sind 4 Wochen, 28 Tage um die Kinder besser kennen zu lernen, neue Freundschaften zu knüpfen und vor allem sehr viel Spaß zu haben!

Bereits Anfang Oktober hatte ich mir in den Kopf gesetzt mit den Kids ein Programm durchzuführen. Es sollte die Gemeinschaft stärken, mir die Möglichkeit geben die Kids kennen zu lernen und wenn möglich erlebnispädagogische Ansätze verfolgen. Also setzte ich mich an meinen kleinen Schreibtisch in meinem Zimmer und entwarf ein Programm (erstmal auf Deutsch, dann übersetzt auf Spanisch). Natürlich war ich auch direkt Feuer und Flamme für die Kletterwand der ACJ die ich gerne in mein Programm einbauen wollte. Schon bei der ersten Benutzung war aber klar: So wie die Griffe hier angebracht wurden ist es viel zu schwer für die Kinder!

Was kann man da machen? Man fragt seinen Mitvoli um Hilfe, fragt Don Louis (unseren Chef) nach Erlaubnis und Werkzeug und tauscht kurzerhand alle Griffe an der Kletterwand. (nebenbei haben wir sie auch noch angemalt, Video dazu folgt ;))

Als das dann erledigt war konnte es losgehen:

Tag 1:
Wir starteten mit einem kurzen Spiel zum Aufwärmen und dann ging es auch schon an die Nagelneue Kletterwand um unter den Anfeuerungsrufen und dem Jubel der anderen die 5m bis zur Hallendecke zu erklimmen (Leider kann ich euch hiervon keine Bilder zeigen weil ich mit dem Sichern der Kinder beschäftigt war). Zum Abschluss dann noch eine kurze Reflektion des Erlebten und ein Gebet, dann waren unsere zwei Stunden auch schon wieder vorbei.

Tag 2:
Heute drehte sich alles um Vertrauen.
Die Kids führten sich in Zweiergruppen, eine Person mit verbunden Augen, durch den Raum, transportierten Mausefallen (Um die zu bekommen musste ich eine Weile auf Melli, die Sekretärin hier, einreden und dann noch meinen Finger in eine gespannte Falle legen um ihr zu beweisen, dass dabei auch wirklich nichts passieren kann…) von A nach B und zum Abschluss sprachen wir natürlich wieder über das Erlebte und wie es sich anfühlte, den anderen blind zu vertrauen.

Tag 3 und 4:
Die letzten beiden Tage waren ganz dem Thema Kooperation gewidmet.
Zuerst stellte ich den Kids die Aufgabe: Wenn ich dieses Buch (stand aufrecht auf einem Tisch) umwerfe, muss die Mausefalle am anderen Ende des Raums auf dem Boden ausgelöst werden. Nach anfänglichem Chaos wurde bald an einer kreativen Lösung (a la Domino-Day) des Problems gearbeitet.
Außerdem wurde auf dem Hof der ACJ ein „Lavasee“ mit „Steinen“ (Rechtecke aus Schaumstoff auf die sie treten durften um nicht im See zu versinken) überquert (ein schwieriges Unterfangen bei einer Gruppe von über 20 Kindern. Umso stolzer waren sie als sie nach dem 3. Versuch alle heil am anderen Ufer ankamen), Spiele zur Auflockerung gespielt und zwischendrin immer wieder reflektiert und gebetet.

Insgesamt bin ich mit meinem Programm zufrieden. Natürlich war es sehr schwer all das über die Sprachbarriere hinweg durchzuführen aber es war auch eine Erfahrung an der ich wachsen und von der ich viel lernen konnte. Freue mich jetzt schon darauf auch noch die anderen Dinge die in meinem Kopf rumspuken umzusetzen.

Natürlich haben wir mit den Kids auch noch viele andere Dinge gemacht. Schließlich blieb die Maestra der Gruppe auch nicht untätig und hat immer wieder neue Spielideen hervorgebracht.

 

Ich hoffe ich konnte Dir mit diesem Beitrag einen tieferen Einblick in meine Arbeit in der ACJ Costa Rica geben. Wenn du meine Arbeit hier gut findest und genauso wie ich willst, das wir auch in den kommenden Jahren so weiterarbeiten können und immer wieder Volontäre aus Deutschland nach Costa Rica schicken können brauche ich DEINE Unterstützung! Auch mit einer kleinen Spende an die ACJ können wir hier schon einiges bewegen (wie man bei mir zuhause sagen würde: Kleinvieh macht auch Mist!) und ich freue mich über jeden Euro mit dem ihr unsere Arbeit unterstützt.
Alles weitere zum Spenden findest du HIER.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder die im letzten Monat in der ACJ entstanden sind:

 

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