Vorbei. Wir sitzen in unserer Condor-Maschine und sind wieder auf dem Weg zurück nach Deutschland. Das BauCamp 2018 ist Geschichte. Was in den letzten Tagen nach unserem Ausflug nach Tortuguero noch passiert ist, wollen wir euch hiermit noch mitteilen.
Nachdem wir sonntags erfolglos auf den Schlüssel warteten und somit nicht arbeiten konnten, wurden wir abends zu einer „Noche tica“ eingeladen: Es wurde für uns gekocht (Bicadillo und Plantanos con queso) und wir konnten uns viel mit den Einheimischen über Verschiedenstes unterhalten. Es war toll, eine solche Gemeinschaft zu erleben.
Montags wurde zunächst der Schlüssel besorgt, sodass das Bauen weitergehen konnte. Alle Projekte konnten wir vormittags weiter voranbringen, auch wenn das Schweißgerät anfing ein Eigenleben zu führen. Der Nachmittag fiel wortwörtlich ins Wasser: Ein großes Gewitter war über San José, sodass ‚nur‘ drinnen gearbeitet werden konnte. Dafür mit umso mehr (Wo-)Menpower. Da das Dach der ACJ aus Wellblech ist, wurde es durch den starken Regen so laut, dass man kaum sein eigenes Wort verstand. Deshalb verlegten wir auch den Ort unseres ‚Themas‘ (kurzer, geistlicher Impuls mit Liedern) in unseren Schlafraum. Nachdem sich das Wetter wieder beruhigte, präsentierten wir ‚unseren‘ Abend: Fünf Deutsche hatten sich ein Spieleprogramm überlegt, an dem insgesamt 30 Personen teilnahmen und sehr viel Spaß dabei hatten.
Dienstags begannen wir, neben der Fortsetzung unserer anderen bereits bekannten Arbeiten, ein neues Projekt: Die Fenster der Turnhalle wurden zum Schutz vor Steinewerfern mit Drahtgittern versehen. Dabei arbeiteten wir in luftiger Höhe mit Leitern und Gerüsten Hand in Hand. Abends chillten wir entweder in unserem Raum oder nahmen, wie bereits in der vergangenen Woche, an der ‚Grupo Hoffnung‘ teil: Eine Jugendgruppe von 12-15 jährigen mit ca. 20 Teilnehmern. Wir spielten, O-Ton Luisa: „gemeine Spiele“, bei denen herausgefunden werden musste, welcher recht einfache Trick als Muster verwendet wurde, um die anderen hereinzulegen.
Da sich das Schweißgerät manchmal dem aktuellen Generalstreik in Costa Rica anschloss und die Nachmittage meist regnerisch waren, stieg die Truppe, die am Dach arbeitete, am Mittwoch nach einer sehr kurzen Nacht gegen 6 Uhr auf, um am letzten Tag all unsere Projekte zum Abschluss bringen zu können. Dabei wurde uns von Andres, dem Nachtwächter der ACJ, mit einer recht fragwürdigen, aber effektiven Reparatur des Geräts geholfen. Um kurz vor 1 konnte die letzte fehlende Schraube in das Dach gebohrt werden. Fertig geworden sind auch die anderen Projekte: in der Halle (Streichen der Halle sowie der Türen und Innenraumgestaltung) und draußen. Dort setzten wir Blumen (inklusive Bekämpfung einer Ameisenstraße an neuen Pflanzen), bauten aus alten Reifen Sitzmöglichkeiten, entfernten eine alte Betonregenrinne, setzten Gitter über Abwasserlöcher im Boden, reinigten den Sandkasten und füllten ihn wieder mit neuem Sand auf. Wie man sieht gab es für jeden von uns in den letzten anderthalb Wochen einiges zu tun.
Hier ein kurzer Einblick, was wir mit „fragwürdigen Methoden“ meinen:
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An unserem letzten Abend grillten wir gemeinsam mit den Ticos. Dabei gab es neben Fleisch und Wurst sowohl costa-ricanische als auch deutsche Salate bzw. Beilagen. Bunt durchmischt saßen über 30 Menschen zusammen und ließen die vergangenen Tage Revue passieren, hörten Musik oder machen Fotos. Anschließend gab es einen kurzen Rückblick auf die Freizeit, indem einige Bilder unserer Arbeit und des Ausflugs gezeigt wurden. Danach wurden Gastgeschenke ausgetauscht: wir Deutschen brachten Spielsachen für die Kinder der ACJ (bzw. des CIAF – Centro Infantil Ana Frank) für den Sandkasten sowie eine große Fahne mit sich reichenden Händen, die die Flaggen Costa Ricas und Deutschland haben (das Logo der Partnerschaft). Die Ticos schenkten uns eine selbstgemachte Stofftasche mit den Fingerabdrücken von vielen Kindern des CIAF, sowie eine Packung ‚ACJ-Kaffee‘. Nun war es Zeit Abschied zu nehmen: Es wurden viele Erinnerungsfotos geschossen, sich zum Abschied umarmt und auch die ein oder andere Träne vergossen.
Vorbei. Wir sitzen in unserer Condor-Maschine und sind wieder auf dem Weg zurück nach Deutschland. Nach einem großartigen letzten Abend verbrachten wir die Nacht mit viel Kaffee, übrig gebliebenem Salat und Spielen, bevor wir ohne Schlaf um 4 Uhr zum Flughafen aufbrachen und dort um kurz nach 7 abhoben.
Danke an alle die dabei waren und die anderthalb Wochen zu einer tollen, unvergesslichen Zeit werden ließen. Es hat sich wieder gezeigt, dass die Partnerschaft zwischen der ACJ Costa Rica und dem CVJM Pfalz lebendig ist. Wir hatten viel Spaß und konnten neben den Bauprojekten viel über die unterschiedlichen Kulturen lernen und neue Freundschaften schließen. Wir freuen uns auf den voraussichtlichen Gegenbesuch 2019.
Für das Baucamp 2018
Marialuisa und Fabian
PS: Mansche Leit honn sich gewinnscht, dass mer des ganze ach uff pälzisch schreibe. Awwer mer honn gedenkt, dass des dann net alle Leser so werklich verstehe duun. Deshalb nur die folgende paar Zeile uff pälzisch. Wenn eich des ganze awwer gefallt, dann saan das doch emol, dann schreibt eich de Daniel mo was uff pälzisch uff.
Zum Schluss gebts noch so e dybbischer Ablauf vunn so nem Daach in Costa Rica, wie mir ne meischtens erlebt honn:
4:30 Die erschte Leit (u.a. Miriam) wernn wach, weil se ach no annerthalb Woche immer noch owends schunn um achte ins Bett gehe und Jetlag honn
5:30 Paar annere geht’s ach so
6:00 Die erschte Kinner komme inn die Assechota
7:00 Die Küchenfraue kommen ins Schlofzimmer (mer schlofe halt aus Platzgrinde in de Kich, bzw. halt knapp devor), um unser Frühstück vorzubereite
7-7:30 Die ganze annere, die das Prinzip Jetlag verstanne honn, stehen uff
7:45 gemeinsamer Start in de Daach
7:58: Daniel steht uff
8:00 Friehstigg (ab do bis zum Ende ach mit de Ticos)
8:30 Friehstigg rum; die erschte wolle moddiwiert arweite, annere noch net so
9:00 jetzt wollen fascht alle arweite, geht longsam los. Drinne schwingt sich Felix schunn uff die Gerüschte und streicht fix los.
9:15 jetzt awwer werklich. Jetzt werd ach erschtmol ordentlich geschafft, sowohl drauße als drinne
9:30 Charly, Lea unn Zoé grawe Erd umm und honn dolle Idee zum verschönere vumm Gelände
10:00 Kinner kumme und wolle paar Werdder deitsch babble: Iss wie bei Luisa: mo klappts, mo net
10:30 zwischedrinn gebts immer mo widder Paus fer des schwarze Gold Costa Riggas
13:00 Esse fasse (Reis+Bohne+X); Isabel unn Lea gebben em André aka „Ich ess alles“ ihre Reschte
13:45 weiter schaffe, naderlich mit guder, motivierender Mussigg im Hinnergrund
14:00 Anne und Jana mache ach paar feinere Arweite beim Streiche. Gianna macht die passende schäne Bilder dezu unn de Donn Luis guckt ach e mol was mer all so verzappe duun
15:00 meischtens fangts o zu rääne unn mer machen Paus, zuminnescht draus. Misse mer halt drinn was schaffe
17:00 Mo widder e Kaffee, minneschtens de vierde fer heit
17:30 Dema. Christlischi Oiheit, die sich Leit vorher iwwerlescht honn. Mit paar Lieder debei.
18:30 Owendesse
19:30 Die erschte gehn ins Bett (manschmol halt, wenn se werklich aarisch mied sinn)
19:45 Programm mit de Ticos
21:30 Programm rum, tschüss fer heit ihr liewe costa ricanische Leit
Ab 22:00 hocke mer noch beisamme, spiele noch paar Spielscher wie Werwolf, Wizzard unn annere unn babbeln bissje bleed.
2:00 Ach die letschte, die es net raffe dass mer ach Schloof braucht (Fabian, Daniel, Alina, etc…) begebe sich in e waagrechti Position und gugge sich ihr Auedeckel vunn inne an.
Es grießt eich all vunn Platz 40H, de Fabian
DANKBAR für Gottes Bewahrung auf der Flugreise und unserem Aufenthalt in Costa Rica! DANKBAR für Begegnung & Austausch! DANKBAR für die weltweite YMCA Familie!
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