Was steht bei den Costa Ricanern so auf dem Speiseplan? – Diese Frage ist einfach zu beantworten: Sehr viel Reis und Bohnen, und das auch gerne dreimal täglich.
Allerdings muss das nicht so sein und die Tico-Küche ist weitaus reichhaltiger.
Im Alltag gibt es bei mir morgens zum Frühstück Haferflocken in warmer Milch mit Banane oder anderem Obst. Womit wir schon bei einer wichtigen Spezialität Costa Ricas wären – die Früchte! Mangos, Ananas, Papayas, Bananen – alles das ist hier sehr günstig und super lecker, schließlich sind es ja lokale Produkte. Außerdem gibt es auch Obstsorten wie Mammonchinos, Jocotes oder Limón dulce (süße Zitrone), die man in Europa gar nicht kennen. Auf Äpfel oder Beeren würde ich hier aber eher verzichten, die sind teuer und nicht wirklich gut, denn wie bei uns die tropischen Früchte, sind das hier die Import-Produkte.
Zurück zum Frühstück: Manchmal gibt es auch ein Spiegelei mit Brot. Damit wären wir beim nächsten Thema: Brot. Ich glaube mein Brot-Konsum ist hier im Vergleich zu Deutschland sehr zurückgegangen. Wenn man das Brot mit drei Worten beschreiben würde, wären das weiß, weich und luftig. Es macht überhaupt nicht satt und das dunkelste „Pan integral“, was ich bisher entdeckt habe, kam einem deutschen Vollkorn-Toast gleich. Backwaren sind also durchaus essbar und manchmal – zum Beispiel mit Butter geröstet – auch ganz lecker, aber auf keinen Fall eine Spezialität.
Das klassischen Frühstück macht meine Gastmama aber meistens nur am Wochenende. Das ist das Nationalgericht Costa Ricas „Gallo Pinto“ (angebratener Reis mit Bohnen mit frischem Knoblauch, Zwiebeln, Koriander und einer speziellen Soße) mit Ei und gerne auch mit „Platanos maduros“, das sind angebratene Kochbananen. Das ist unglaublich lecker und reichhaltig.

Sowohl das Mittagessen und das Abendessen sind warm. Im Alltag esse ich immer in meiner Arbeitsstelle zu Mittag, das ist echt lecker. Reis gibt es eigentlich immer – zum Beispiel auch zur Suppe – und auch Bohnen sind meistens dabei. Die Costa Ricaner essen auch relativ viel Fleisch, gerade Hühnchen – ob fritiert, angebraten oder gekocht – ist häufig dabei.
Ein typisches Gericht ist zum Beispiel „Arroz con Pollo“, also Reis mit Hühnchen und ein bisschen Gemüse, und dazu wird Bohnenmus serviert, das esse ich richtig gern.
Oder aber die „Sopa negra“, sozusagen die schwarzen Bohnen in ihrem Sut mit einer Kochbanane, einem gekochten Ei und Reis.
Es gibt aber auch nicht nur Reis und Bohnen, sondern auch viel leckeres Gemüse, darunter auch wieder Dinge – zum Beispiel die Yuka-Wurzel, die wir gar nicht kennen. Auch Salat gibt es, wenn auch nicht so viel wie in Deutschland.
Lustigerweise essen die CostaRicaner wirklich zu fast allem Reis, auch wenn es Kartoffeln, Püree oder Nudeln gibt, gibt es dazu halt auch noch Reis, das ist schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig.



Am Nachmittag – so gegen 16:00/17:00 ist dann Zeit für „Cafecito“. Damit wären wir bei einer weiteren Spezialität: Der Kaffee, denn auch das ist ja hier Nationalprodukt.

Klassischerweise wird dieser nur durch eine Art Stoffstrumpf gefiltert (siehe Foto) direkt aufgegossen und ist so auch unglaublich lecker, viel besser als jeder europäischer Kaffee. Zum Käffchen gibt es dann auch meistens noch eine Kleinigkeit zu essen: Kekse, Kuchen oder auch mal eine Empanada (eine frittierte gefüllte Maismehl-Teigtasche) oder eine Tortilla mit Käse.
Apropos Käse: Das ist meiner Meinung nach das, was die Ticos wirklich gar nicht können. Es gibt zwar costaricanischen Käse namens „Turialba“, aber der schmeckt meiner Meinung nach nach einer Mischung aus Gummi und ungewürzten und rohem Tofu und lässt sich nur überbacken essen. Andere Käsesorten wie Mozzarella oder Gouda sind importiert und unsagbar teuer (ein kleines Stück gerne ca. 8 Euro). Da ich in Deutschland immer viel Käse gegessen habe ist das tatsächlich das Lebensmittel, was mir am meisten hier fehlt.
In manchen Familien fällt der Snack zum Kaffee ein bisschen größer aus und fungiert dann auch als Abendessen. In meiner Gastfamilie essen wir aber auch zum Glück abends nochmal warm. Meine Gastmama Johanny kocht super lecker, frisch und abwechslungsreich.
Die Ticos mögens grundsätzlich süß. Zu den Mahlzeiten gibt es zum Beispiel immer „Fresco“ eine Art selbstgemachte, aber stark gezuckerte Fruchtlimo. Wir Deutschen sind dafür bekannt, das wir uns die dann immer um die Hälfte verdünnen. Aber auch alle anderen Süßspeisen wie Kuchen, Eis, oder Milchreis sind stark gezuckert.
Im Restaurant kann man sich als Getränk oft „Bebida natural“ , frisch gemixt aus verschiedenen Obstsorten bestellen. Das ist richtig lecker, ich würde es aber meistens mit „menos“ (weniger) oder „sin“(ohne) Zucker bestellen.
Auch zum snacken gibt es hier in Costa Rica viel.

Es werden unglaublich viele kleine Plastiktütchen gefüllt mit Keksen oder Chips unterwegs verspeist. Die Diversität an Chips aus Yuka, Kochkanane, Mais oder Kartoffel ist dabei besonders groß.
Wenn man nicht zu Hause sondern außer Haus isst, gibt es in Costa Rica – gerade in San José – eine unglaubliche Dichte an Fastfood-Ketten: McDonalds, BurgerKing, KFC, Subway und vieles mehr. Leckerer, gesünder, reichhaltiger, originaler und häufig auch günstiger ist aber das Essen in den „Sodas“, kleine Restaurants mit typischen Gerichten.
Mein Fazit zum Essen: Mir schmeckt es hier echt super. Es ist unglaublich wie schnell einem Reis und Bohnen ans Herz wachsen. Mittlerweile fehlt mir fast was, wenn ich mal einen Tag nichts davon esse. Mein Lieblingsprodukte sind aber ganz klar die Platano maduro, die Kochbanane (Sie lässt sich so einfach, günstig und lecker zubereiten und ist total nahrhaft.) und die Mango, das war schon in Deutschland mein Lieblingsobst und schmeckt hier natürlich nochmal um Welten besser.
In diesem Sinne, kulinarische Grüße um die halbe Welt aus Costa Rica!
Und: „Provecho!“ (das heißt Guten Appetit)
Eure Christine
Vielen lieben Dank Christine für die gute Zusammenfassung….la comida de Costa Rica está muy rica!!!
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