Unsere Weihnachtszeit in Costa Rica – in Deutschland würde man wohl Herbstzeit und anschließend Weihnachtszeit sagen. Hier werden die Tannenbäume aber häufig schon im November aufgestellt. So war das auch in meiner Gastfamilie der Fall. Ich war sehr überrascht, als ich an einem frühen Novembertag nach Hause von der Arbeit nach Hause gekommen bin und bei uns im Wohnzimmer auf einmal ein pink leuchtender Weihnachtsbaum stand. Aber eigentlich hätte es mich nicht überraschen dürfen, weil wir pünktlich am 1. November auf der Arbeit angefangen haben für Weihnachten zu schmücken und Weihnachtsmusik zu hören. Da ich bei den Bebés arbeite und wir da eigentlich jeden Tag spanische Weihnachtsmusik gehört haben, kann ich jetzt auf jeden Fall eine Menge spanische Weihnachtslieder. Die sind übrigens alle furchtbare Ohrwürmer. Die weihnachtliche Stimmung und die wachsende Vorfreude konnte man allen anmerken. Mir viel es dann doch aber etwas schwerer in Weihnachtsstimmung zu kommen, weil ich 20 Grad und Weihnachten irgendwie nicht ganz zusammenkriege. Aber auch meine Vorfreude wuchs umso näher wir an Weihnachten kamen. Das hatte unter anderem auch damit zu tun, dass es mehrere Weihnachtsfeste in der ACJ gab. Das erste war eine Weihnachts-Neon/Lichter-Party, die an einem Freitagabend zu Beginn des Dezembers stattfand. Dort gab es erst ein bisschen Programm und dann gab es eine Party für die Kinder und es wurde Essen verkauft. So hat der Abend damit gestartet, dass ein örtlicher Kinderchor gesungen hat und anschließend gab es zwei Programmpunkte, die von den MitarbeiterInnen organisiert wurden. So haben einige meiner Kolleginnen und ich einen Tanz aufgeführt, der gerade bei den Kindern sehr gut ankam. Der zweite Programmpunkt war ein Theaterstück, bei dem Mark und Larissa auch mitgespielt haben (Mark durfte sogar Jesus spielen und Larissa war eine Flasche und hatte mit Abstand das beste Kostüm von allen). Wir haben danach noch geholfen Essen zu verkaufen und aufzuräumen.




Die zweite Weihnachtsfeier war dann tatsächlich auch kurz vor Weihnachten. Die ging einen kompletten Tag lang. Es wurden Hüpfburgen für die Kinder aufgestellt (sogar die ganz Kleinen hatten eine kleine Hüpfburg) und nachmittags kam noch ein Clown, der die Kinder mit seinen Einrad- und Jonglierkünsten, sowie mit seinem Talent sein Gesicht sehr zu verziehen, alle für sich begeistern konnte. Es wurde sehr viel gelacht und sowohl die Kinder als auch wir hatten sehr viel Spaß. An diesem Tag wurden auch Geschenke verteilt, die zuvor an die ACJ gespendet wurden. Jedes Kind hat ein großes Geschenk bekommen (je nach Alter der Kinder waren das dann Kuscheltiere, Fußbbälle, Skateboards, Puppen, etc.). Wir waren die Tage zuvor viel damit beschäftigt diese einzupacken, aber die Freude war sehr groß. Dazu hat jedes Kind noch ein Stück Kuchen, eine kleine Tüte Popcorn, Kekse, Weintrauben und Zuckerwatte bekommen. Es gab für jede Gruppe auch eine Piñata, die mit Süßigkeiten und Konfetti gefüllt war. Das Fegen danach war unschön, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil die Kinder (sogar die ganz Kleinen) sehr viel Spaß dabei hatten. Am Abend zuvor gab es eine kleine Weihnachtsfeier für die Belegschaft der ACJ. Wir haben gemeinsam zu Abend gegessen und anschließend unsere Weihnachtsstrümpfe geplündert. In den Wochen zuvor hat nämlich jede/r einen Strumpf mit allerlei leckeren Sachen gefüllt. Also jede/r hatte einen Namen gezogen und füllte dann für die entsprechende Person den Strumpf – quasi wie wichteln. Ich wurde sehr reich beschenkt und hatte sogar eine Milka Schokolade in meinem Strumpf. Die sind hier sehr teuer, aber auch die beste Schokolade. Es herrschte eine sehr heitere Stimmung und es wurde viel gequatscht, Musik gehört und es gab sogar Sangria. Am Ende durften wir dann alle noch Lose ziehen und insgesamt gab es drei Glückliche, die dann Sachen gewonnen haben. Lustigerweise waren sowohl Mark als auch ich unter den Glücklichen und ich habe eine große Packung Pralinen gewonnen.




Mark, Larissa und ich haben ab dem 23. bis zum 3. Januar frei und haben den 23. dafür genutzt einen Berg an Plätzchen zu backen, den wir dann an unsere Gastfamilien und an die ACJ verschenkt haben. Aber wir haben wir jetzt eigentlich Weihnachten ansich gefeiert? Ich bin mit meiner Familie am 24. gegen 17:00 Uhr zu dem Haus von meiner Gasttante gefahren und haben dort mit der ganzen Familie gefeiert. Dabei waren die Geschwister meiner Gastmama mit Familie, meine Gastoma und noch die Familie meines Gastcousins von der anderen Seite. Insgesamt waren wir 15 Personen und die Stimmung war super. Hier wird Weihnachten eher wie eine Party gefeiert mit dem Ziel bis 24:00 Uhr wachzubleiben. Wir haben viele Spiele gespielt, bei denen man dann auch Süßigkeiten gewinnen konnte. Gegessen haben wir Reis und Gemüse mit Kartoffelsalat und für die, die möchten, gab es noch Schweinebraten. Traditionell sind in Costa Rica eigentlich Tamales zu Weihnachten, aber die habe ich in der Vorweihnachtszeit sehr viel gegessen. Um 23:30 Uhr haben wir dann angefangen Geschenke auszupacken und ich bin jetzt Besitzerin eines Costa Rica Fußballtrikots und sowohl Schildkröten- als auch Faultiersocken. Pünktlich um 24:00 Uhr wurde dann Rompope getrunken. Insgesamt war es ein sehr schöner Abend und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Am 25. sind wir dann mit Freunden von meinen Gasteltern auf einen Berg gefahren und haben uns dort den Sonnenuntergang angeschaut und dabei gepicknickt.







Jetzt geht es für uns aber erstmal in den Urlaub nach Puerto Viejo, wo wir dann auch Silvester feiern werden.
Und damit liebe Grüße aus Costa Rica,
Franka